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Predigt Kardinal Vlk - Passau

23. 10. 2013

Einführende Worte zu Beginn des Gottesdienstes

Liebe Schwestern und Brüder,

wir haben uns versammelt, um am Ende des Symposiums durch diese Eucharistiefeier Gott für die gemeinsam verbrachten Tage zu danken, für den Gedankenaustausch, für alles, was heute in der Kirche unter der Wirkung des Heiligen Geistes geschieht. Wir wollen diesen Augenblick im dem Bewusstsein leben, dass Jesus, der Auferstandene, in unserer Mitte mit uns feiert.

Homilie

Liebe Christen,

wir wollen jetzt das, wovon wir in unseren Gesprächen und im Austausch gesprochen haben, auch konkret leben. Im Jahr des Glaubens versuchen wir zuerst die Erneuerung und Vertiefung unseres eigenen Glaubens zu erreichen, sie konkret zu leben und von ihrem Zentrum, von der Person des auferstandenen Christus, in dem Gott uns nahe ist, konkretes Zeugnis abzulegen. Das ist nämlich die wichtigste Aufgabe in unserer heutigen Welt, in der die meisten Leute - wenn sie Gott auch nicht gerade verleugnen - von ihm sagen, dass er weit weg in seinem Paradies ist und sich um diese Welt, die er uns überlassen hat, nicht kümmert. Die konziliare Konstitution über die heilige Liturgie sagt am Anfang in Artikel 7 wörtlich: „Um das große Werk der Erlösung voll zu verwirklichen, ist Christus seiner Kirche immerdar gegenwärtig, besonders in den liturgischen Handlungen.“ Und an einer weiteren Stelle wird ein klares Wort gesagt - viermal: „praesens adest“, „Christus ist gegenwärtig“! Ich erinnere mich an meinen Glauben, als ich noch ein Knabe war. Ich stamme aus einer traditionellen katholischen Familie. Ich glaubte fest an die Gegenwart Christi in der Eucharistie, aber sonst hatte ich die Vorstellung, dass der Auferstandene dort im Paradies auf mich wartet. Erst später reifte auch in dieser Hinsicht mein Glaube und ich begann anders an den nahen Gott zu glauben. Dieser Glaube war sehr wichtig in der Zeit der kommunistischen Verfolgung!

Außer in der Liturgie glaubt man mehr oder weniger an andere drei Präsenzen: am ehesten an seine Präsenz in der Gemeinschaft der Gläubigen, die in der Liebe Christi versammelt sind. Man glaubt auch an die Präsenz im Wort Gottes, die die letzten zwei Synoden so stark betont haben. Weniger glaubt man an die Präsenz in der Person des Liturgen. Hier möchte ich mit euch meine gewisse Überraschung teilen, als ich einmal in dem liturgischen Buch „De sacra communione et de Cultu Mysterii eucharistici extra Missam“ (1973/deutsch?) las, dass diese Präsenzen, nicht nur die in der Eucharistie, sondern auch alle anderen, real sind! (Nr. 6 der Einführung). Hier können wir fragen, ob nicht unser Glaube in diesem Punkt wirklich echte Vertiefung braucht! Wenn man z.B. in der Familie die Beziehungen in echter christlichen Liebe lebt, nach dem Wort Christi „Wo zwei oder drei...“ , da ist er real gegenwärtig, dort ist lebendige Kirche!

Diese so gelebte Präsenz war nach dem Konzil für uns junge Christen in der Zeit des Kommunismus eine große Kraft für unser Leben, als wir bei unseren geheimen Versammlungen in den Wäldern und in den Bergen, ohne Priester und ohne Möglichkeit, die Eucharistie zu feiern, beieinander waren. Man konnte manchmal diese Realität der lebendigen Gegenwart des Auferstandenen mit den Händen tasten. Das war auch die Realität der Kommunität der ersten Christen, wie wir davon in der Apostelgeschichte lesen.

Und die reale Präsenz Christi in seinem Wort? Wie steht es da mit unserem Glauben? Der Text der liturgischen Konstitution sagt wörtlich: „Gegenwärtig ist er in seinem Wort, da er selbst spricht, wenn die heiligen Schriften in der Kirche gelesen werden.“ Jesus selbst erläutert im Johannesevangelium sehr stark die Konsequenz des gelebten Wortes: „Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Worte festhalten, mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen...“ Und im Buch der Offenbarung: „Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir...“ (Off 3,20). Die Konsequenz des Hörens des Wortes ist also die Gegenwart Gottes, ist das Wohnen der Trinität im Herzen des Menschen, ist die Communio mit ihm. Das postsynodale Dokument der letzten Synode spricht ausdrücklich vom „quasisakramentalen Charakter des Wortes“.

Erinnern wir uns ein wenig, was der Heilige Geist im Alten Testament, im Buch der Sprichwörter sagt: „Meine Freude ist es, bei den Menschen zu sein“ (8,31).

Gott sehnt sich mit uns, unter uns zu sein, in unseren Herzen zu wohnen. Man darf seine Stimme nicht überhören. Das ist der letzte Sinn der Erneuerung des Glaubens: der nahe Gott. Und diese Tatsache – mit Gott und in Gott zu sein, von ihm Zeugnis abzulegen – ist unsere wichtigste Aufgabe und die notwendige Bedingung für den Erfolg der neuen Evangelisierung. Dann wird auch heute wahr, was Naaman in der heutigen ersten Lesung sagt: „Jetzt weiß ich, dass es nirgends auf der Erde einen Gott gibt außer in (neuem) Israel, in der Kirche...


Aby všichni byli jedno

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